In Kooperation mit der Göttinger Sport- und Freizeit GmbH
Vom 12.-15. Juni wird Göttingen im Rahmen des Projektes „Host Town“ (https://www.hosttown.de) zur Gastgeberstadt für eine Delegation von ca. 100 Sportler:innen aus Südafrika. Die Gruppe reist im Anschluss weiter zu den Special Olympics World Games, die in Berlin stattfinden. Dies ist die größte inklusive Sportveranstaltung Deutschlands an einem Ort. Passend hierzu zeigen wir den Film
All inclusive
Der Film erzählt die inspirierende Geschichte von vier jungen Sportler:innen aus verschiedenen Teilen der Welt, die mit geistigen Beeinträchtigungen leben. Sie eint ein gemeinsames Ziel: Bei den Special Olympics World Games in Berlin 2023 teilnehmen! Der Film begleitet sie auf ihrem Weg dahin. Wir treffen Timo aus Hamburg, der mit seiner Schwester Tennis im Doppel spielt. Toivo kommt aus Finnland und segelt mit seinem Unified-Partner. Uyangaa aus der Mongolei möchte mit ihrer Volleyballmannschaft teilnehmen und Mary Stella aus Kenia kämpft mit ihrer Fußballmannschaft um eine Qualifikation.
Begrüßung und Einführung: Johannes Frey, GoeSF
Deutschland 2023, 90 Min., teilweise OmU
Regie: Thorsten Ernst, Tobias Lickes
Donnerstag 8.6. um 19.30 Uhr im LUMIÈRE
In Kooperation mit dem Filmbüro Göttingen
75 Jahre Filmstadt Göttingen – Zeitzeugen erinnern sich
Von 1948-61 war Göttingen ein Zentrum der deutschen Filmindustrie. Etwa 100 Spielfilme wurden im damals modernsten Studiokomplex am Elliehäuser Weg hergestellt. Noch heute blüht im „Hollywood an der Leine“ die Erinnerung an denkwürdige Begegnungen mit berühmten Leinwand-Stars. Das Filmbüro Göttingen kümmert sich um die Aufarbeitung der hiesigen Filmgeschichte und hat inzwischen viele Zeitzeugen-Gespräche geführt. Zur „Nacht der Kultur“ spricht Sven Schreivogel mit ausgewählten Gästen über die Zeit, als Göttingen noch Filmstadt war.
Der Eintritt ist frei!
Samstag 10.6. um 17.00 Uhr im MÉLIÈS
In Kooperation mit Amnesty International und dem KAZ
5 Jahre Leben
Murat Kurnaz verbrachte fünf Jahre seines Lebens im US-Gefangenenlager Guantánamo – unter menschenrechtswidrigen Bedingungen, ohne jemals eines Verbrechens angeklagt zu werden, ohne ein Gerichtsverfahren zu erhalten. Obwohl er in Deutschland geboren und aufgewachsen war und seine Unschuld als erwiesen galt, setzte sich die deutsche Regierung lange nicht für seine Freilassung ein.
Murat Kurnaz ist mittlerweile wieder in Freiheit. Ein Problem der Vergangenheit ist seine Geschichte jedoch nicht. Im US-Gefangenenlager Guantánamo Bay auf Kuba sind nach wie vor über 30 Männer inhaftiert, obwohl 20 von ihnen seit langem zur Haftentlassung freigegeben wurden.
Die in diesem Spielfilm dargestellte Geschichte von Murat Kurnaz führt die im Namen des „Krieges gegen den Terror“ begangenen Menschenrechtsverletzungen eindrücklich vor Augen und erinnert daran, dass dieses Unrechtsregime bis heute weiter besteht – mit fataler Signalwirkung für die Einhaltung der Menschenrechte weltweit. Die Gefangenen von Guantanamo müssen rechtsstaatliche Verfahren erhalten oder freigelassen werden. Guantanamo muss geschlossen werden- sofort!
Im Anschluss bietet Amnesty International ein Filmgespräch an.
Deutschland 2012, 96 Min., Regie: Stefan Schaller, Mit Sascha Gersak, Ben Miles, Trystan Pütter
Montag 12.6. um 19.30 Uhr im LUMIÈRE
Medizin – Zeit – Gutes Leben: Eine Filmreihe in Kooperation mit der Forschungsgruppe “Medizin und die Zeitstruktur des guten Lebens”
24 Wochen
Im Beruf wird Astrid (Julia Jentsch) als berühmte Kabarettistin von ihren Fans verehrt. Privat ist sie im sechsten Monat schwanger, ihr zweites Kind soll das Familienglück komplettieren. Doch Astrids Welt wird von heute auf morgen vollständig auf den Kopf gestellt, als sie erfährt, dass ihr ungeborenes Kind einen schweren Herzfehler hat und mit Down-Syndrom zur Welt kommen wird. Die Nachricht stellt sie und ihren Mann (Bjarne Mädel) vor folgenreiche Entscheidungen über ihr Leben und das der anderen.
Was bedeutet unter diesen Umständen Selbstbestimmung? Was Verantwortung? Was macht ein gutes Leben aus – als Individuum und als Familie? Diese Fragen diskutieren Dr. Ruth Horn, Universität Augsburg, und Prof. Claudia Wiesemann, Universitätsmedizin Göttingen, im Anschluss an den Film mit dem Publikum.
Deutschland 2016, 102 Min., FSK 12
Regie: Anne Zohra Berrached
Mit Julia Jentsch, Bjarne Mädel, Emilia Pieske
Montag 19.6. um 19.30 Uhr im LUMIÈRE
Filmreihe “Curator’s Cut”
Die Sammlungen der Universität Göttingen sind wahre Schatzkammern. In dieser Filmreihe stellen deren Kurator:innen Filme vor, die diese Objekte zeigen oder das Fach dahinter. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit den Beteiligten über das Gezeigte und aktuelle Fragestellungen ins Gespräch zu kommen. Im Juni präsentiert sich das Althistorische Seminar mit der Sammlung Stern:
Hannibal – Wie macht man Geschichte?
Der Film HANNIBAL zeigt das Leben des karthagischen Feldherren, der im 3. Jahrhundert vor Christus das Römische Reich in seinen Grundfesten erschütterte: den Blutschwur als Kind, die Überquerung der Alpen mit Elefanten, den Vorstoß bis vor die Tore der Hauptstadt. Ungewöhnlich ist jedoch der Einsatz von Stilmitteln moderner Dokumentar- und Kriegsfilme, um die Idee historischer „Wendepunkte“ und eine nur von den Siegern bestimmte Erinnerung zu thematisieren. Aus der antiken Handlung wird so ein Geschehen von überzeitlicher Bedeutung: Wer entscheidet eigentlich darüber, wann Geschichte gemacht und wie sie erzählt wird?
Im Anschluss an die Vorführung gibt es Gelegenheit zum Austausch über diese Fragen mit Dr. Martin Lindner (Kurator Altertumswissenschaftliches Filmarchiv Sammlung Stern) und Dr. Dorit Engster (Althistorisches Seminar Göttingen).
GB / F / D 2006, 90 Min., Deutsche Fassung
Regie: Edward Bazalgette, Mit: Alexander Siddig, Emilio Doorgasingh, Bashar Rahal
Dienstag 20.6. um 19.30 Uhr im MÉLIÈS
In Kooperation mit der khg
16 Frauen – Iran mit anderen Augen
Vier Generationen iranischer Frauen aus Teheran sprechen über ihre Träume, ihre Sorgen und über die Liebe: Diese ist allgegenwärtig und hat viele Ausdrucksformen. Für die Älteren geht es um die Liebe zum Ehemann und zur Mutter, für die jungen Generationen auch um die Liebe zum Beruf, zur Kunst oder zum Haustier. Und während die Jüngeren zukunftsorientiert und mutig ihr Leben gestalten, erinnern sich Großmütter und Mütter an verpasste Chancen und teilen unerfüllte Sehnsüchte.
Nach der Vorführung gibt es ein Gespräch mit der Regisseurin Bahar Ebrahim.
Iran 2018, 67 Min., OmU
Regie: Bahar Ebrahim
Donnerstag 22.6. um 20.15 Uhr im LUMIÉRE
In Kooperation mit Rolling Safespace/Rosa e.V. und Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Sara Mardini – Gegen den Strom
Sara Mardini, eine junge syrische Leistungsschwimmerin, rettet 2015 gemeinsam mit ihrer Schwester Yusra 18 Menschen auf der Flucht vor dem Ertrinken und wird zur gefeierten Heldin, doch ihre humanitäre Arbeit bringt sie in das Fadenkreuz politischer Propaganda und führt zu ihrer Verhaftung. Während ihre Schwester bei den Olympischen Spielen schwimmt, wartet Sara auf einen Prozess, der sie für 25 Jahre ins Gefängnis bringen könnte. Der Film schlägt eine Brücke zum Netflix Hit “Die Schwimmerinnen” und erzählt die Geschichte weiter. Nachdem der Hype um Saras Person abgeflacht ist, muss diese sich nämlich mit den zermürbenden Mühlen der griechischen Justiz herumschlagen und versuchen, sich ein neues Leben im Schwebezustand aufzubauen.
Gezeigt wird der Film in Kooperation mit der Lokalgruppe Göttingen von ROSA e.V., die unterschiedliche Veranstaltungen in Göttingen zum Thema der besonderen Umstände von FLINTA*s auf der Flucht organisiert. ROSA e.V. (Rolling Safespace) ist ein Verein, der mittels eines Trucks einen Saferspace an verschiedenen Geflüchtetencamps an der griechischen EU-Außengrenze gestaltet.
Der Eintritt ist frei! Im Anschluss an die Filmvorstellung gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.
Deutschland 2023, 89 Min., OmU FSK: 12
Regie: Charly W. Feldman
Donnerstag 27.6. um 19.30 Uhr im LUMIÉRE