In Kooperation mit dem Abendgymnasium Göttingen
Berlin Rebel High School
Versteckt in einem Berliner Hinterhof befindet sich die wohl verrückteste Schule Deutschlands. Kein Rektor, keine Noten, kein Klassensprecher. Der Film folgt Alex, Mimy, Lena und Hanil. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind mehrfache Schulabbrecher. Fasziniert von einer Schule ohne Mobbing und Leistungsdruck, beschließen sie, ihrem Leben eine Wendung zu geben: Sie wollen das Abitur machen. Während ganz Deutschland über frustrierte Eltern und erschöpfte Lehrer lamentiert, macht dieser Film Hoffnung. Durch die teils erschreckenden Schulbiografien der Schüler zeigt er aber auch schonungslos die Schwachstellen unseres Bildungssystems. Auch wenn das Abendgymnasium Göttingen nicht ganz so „rebellisch“ sein mag wie die im Film porträtierte Berliner Schule, wird auch hier Schule alternativ gelebt: Erwachsene, die neben der Arbeit für ihr Abitur büffeln, flexibles Angebot für Vormittags- und Abendunterricht und andere Möglichkeiten. Der preisgekrönte Film beschließt die Feierlichkeiten im Rahmen des 50-jährigen Schuljubiläums des Abendgymnasiums.
Mit Einführung und Publikumsgespräch nach dem Film.
D 2017, 97 Min., FSK: o.A.
Regie: Alexander Kleider
Dienstag 5.12. um 19.30 Uhr
Kino Lumière
In Kooperation mit dem Göttinger Centrum für Geschlechterforschung und dem Institut für Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie der Universität Göttingen
Who Cares?
Innerhalb weniger Wochen veränderte die Covid-19-Pandemie die Art und Weise, wie Menschen arbeiten und wie sie ihr Familienleben und ihre Pflegearbeit organisieren. Dies gilt auch für den universitären Kontext. Im Film WHO CARES? stehen die individuellen Erfahrungen von vier jungen Wissenschaftler:innen mit der Vereinbarkeit ihres Arbeitsalltages und der Fürsorge ihrer Kinder im Mittelpunkt. Die Filmemacherin Sandra Eckardt begleitete sie in den Jahren der Pandemie in ihr häusliches Büro und ihren beruflichen und privaten (Familien-)Alltag und gibt Einblick in die tiefe Verflechtung von wissenschaftlicher Arbeit, individueller, aber auch gesellschaftlich geprägter Biographien in Zeiten gesellschaftlicher Krisen. Der ethnografische Film entstand im Rahmen eines gleichnamigen interdisziplinären Forschungsverbundes an der Universität Göttingen. Im Anschluss an den Film laden Prof. Dr. Christine Bratu und die Filmemacherin zur Diskussion ein: Wie wollen wir in Zukunft mit Fragen von Care und Wissenschaft umgehen?
Eintritt: 5 Euro Einheitspreis
D 2023, 45 Min., FSK: kA.
Buch: Victoria Hegner & Sandra Eckardt
Regie: Sandra Eckardt
Donnerstag 7.12. um 20 Uhr
Kino Lumière
Filmreihe: Curator’s Cut II
Die Sammlungen der Universität Göttingen sind wahre Schatzkammern. In dieser Filmreihe stellen deren Kurator:innen Filme vor, die diese Objekte zeigen oder das Fach dahinter thematisieren. In diesem Monat präsentiert das Physicalische Cabinet den Film
Die Vermessung der Welt
Die Doppelbiografie des berühmten Mathematiker Carl Friedrich Gauß und des Naturforschers Alexander von Humboldt ist zentrales Thema des Films DIE VERMESSUNG DER WELT nach dem Roman von Daniel Kehlmann. Der Film zeichnet dabei ein ebenso bildgewaltiges wie provokantes Bild des Werdegangs beider Forscher, die wie Antipoden wirken – auf der einen Seite der theoretisch arbeitende Gauß, der seine Entdeckungen im stillen Hinterzimmer macht, auf der anderen Seite Humboldt, der die Welt bereist und stellenweise mehr wie ein Sammler, als wie ein Wissenschaftler dargestellt wird. So stellt der Film auch die Frage, was einen Wissenschaftler oder sogar Wissenschaft selbst ausmacht. Im anschließenden Gespräch freut sich Daniel Steil, Kustos des Physicalischen Cabinets, diese und andere Fragen mit dem Publikum weiter zu diskutieren.
D 2012, 119 Min., FSK 12
Regie: Detlev Buck
Mit: Albrecht Schuch, Florian David Fitz, Vicky Krieps
Dienstag 12.12. um 19.30 Uhr
Kino Méliès
In Kooperation mit Queeres Netzwerk Niedersachsen e.V. und Queeres Göttingen e.V.
Die Katze wäre eher ein Vogel
Vier intergeschlechtliche Menschen erzählen von ihren Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen. Sie erzählen von Fremdheit im eigenen Körper und Fremdheit in der Gesellschaft. Von Tabuisierung und geforderter Anpassung an die medizinische Norm durch schwerwiegende Eingriffe in die (körperliche) Integrität. Von wenig Möglichkeiten sich auszudrücken, aber auch von der Sehnsucht nach Wahrnehmung und Anerkennung. Dieses audiovisuelle Hörstück von Melanie Jilg ist ein dokumentarisches Experiment. Die Filmemacherin lässt intergeschlechtliche Menschen einfach nur zu Wort kommen – und hört aufmerksam zu. Nach dem Film folgt ein Publikumsgespräch mit Vertreter:innen von Intergeschlechtliche Menschen Landesverband Niedersachsen e.V.
Der Eintritt ist frei!
D 2007, 55 Min., FSK: k.A.
Regie: Melanie Jilg
Donnerstag 14.12. um 18 Uhr
Kino Lumière
In Kooperation mit dem Centre for Modern Indian Studies (CeMIS), Universität Göttingen
Once Upon a Village (Ek Tha Gaon)
„Die Dorfbewohner haben ein Sprichwort, das besagt, dass die Toten zurückkommen, um die Lebenden zu besuchen. Diejenigen von uns, die übrig geblieben sind, haben jetzt nur noch diese Geister als Gesellschaft.“ Semla ist ein Geisterdorf in den Ausläufern des Himalayas. 50 Familien, die einst in dem Dorf lebten, sind in die Stadt abgewandert. Nur sieben Personen leben heute noch in Semla. Der Film porträtiert die 80-jährige Leela, die so alt und unverwüstlich ist wie das Dorf, und die 19-jährige Golu, die einzige junge Person, die noch in Semla lebt und sofort in die Stadt ziehen würde, wenn sie es sich leisten könnte. Der Film ist Teil der Filmserie „Crossings“ an der Universität Göttingen. Von November 2023 bis Januar 2024 zeigt „Crossings“ insgesamt acht international preisgekrönte Filme aus und über Indien, die das Persönliche und das Politische in verschiedenen Formen des dokumentarischen Erzählens miteinander verbinden. Regisseurin Shrishti Lakhera und die Produzentin Bhamati Sivapalan sind anwesend.
Moderation: Antje Linkenbach (Universität Erfurt).
Der Eintritt ist frei!
Indien 2021, 61 Min., FSK: k.A.
OF (Garhwali/Hindi) mit engl. UT
Regie: Shrishti Lakhera
Montag 18.12. um 20 Uhr
Kino Lumière
Sonderveranstaltung
Effigie – Das Gift und die Stadt
Bremen 1828: Die junge Cato Böhmer findet im Rathaus Arbeit als Schreiberin. Ihr großer Traum ist es, Juristin zu werden – in einer Zeit, in der Frauen in Deutschland nicht einmal studieren dürfen. Zur gleichen Zeit häufen sich in der Bremer Pelzerstraße verdächtige Todesfälle. Giftspuren an Lebensmitteln alarmieren das Kriminalgericht, und schnell wird die attraktive Gesche Gottfried, Witwe und scheinbare Wohltäterin, zur Hauptverdächtigen, die womöglich ihre eigenen Kinder, Ehemänner, Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn ermordet hat. Im Laufe der Untersuchung treffen mit Cato und Gesche zwei Frauen aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten … Der unabhängig produzierte Debutfilm von Udo Flohr basiert auf den Gerichtsakten des Falls Gesche Gottfried – der ersten verbürgten Serienmörderin in Deutschland.
Zur Vorführung sind Regisseur Udo Flohr und Prof. Ulrich Sachsse, Darsteller und wissenschaftlicher Berater aus Göttingen, anwesend.
D 2019, 85 Min., FSK 12
Regie: Udo Flohr Mit: Suzan Anbeh, Elisa Thiemann, Christoph Gottschalch, Uwe Bohm
Dienstag 19.12. um 19.30 Uhr
Kino Méliès
Ein Kurzfilmfest am kürzesten Tag des Jahres
Der Kurzfilmtag
Am 21. Dezember – dem kürzesten Tag des Jahres – sind überall in Deutschland Kurzfilme zu sehen. Bundesweit wird der KURZFILMTAG auf über 500 Kurzfilmevents in mehr als 200 Städten und Gemeinden gefeiert. Ziel ist es, den Kurzfilm in all seinen Facetten einem breiten Publikum zu präsentieren. Wir zeigen beim KURZFILMTAG das Programm „Golden Shorts 2023“. Bei diesen Highlights verschiedener Kurzfilmfestivals ermuntert ein Mythos in einer griechischen Kneipe zum Mitmachen, authentisch wird die späte DDR reflektiert, eine junge Frau geht in Teheran shoppen, während der Himalaya seltsame Geräusche von sich gibt, in den Philippinen alle ein Mittagsschläfchen machen und an einem Wasserspender skurrile Akrobatik eskaliert. Viel Spaß!
Donnerstag 21.12. um 20 Uhr
Kino Méliès