In Kooperation mit der Initiative Soziales Zentrum
Erkämpft, Erhalten, Selbstverwalten
Nicht nur Großstädte, sondern längst auch mittelgroße Universitätsstädte wie Göttingen sind von extremen Mietpreissteigerungen und Verdrängungsprozessen betroffen. Ausgehend von den 1980er Jahren, als Göttingen eine Hochburg der Häuserkämpfe war, geht „Erkämpft, Erhalten, Selbstverwalten“ der Frage nach, wie Studierende und Aktivist*innen sich heute gegen Leerstand, Wohnungsknappheit und Immobilienspekulation einsetzen. Der Film verbindet vergangene und aktuelle Kämpfe um Wohnraum, erzählt von Hausbesetzungen, kollektiver Organisierung und Menschen, die für bezahlbaren, selbstverwalteten Wohnraum und ein solidarisches Zusammenleben streiten. Er entstand als Abschlussprojekt des Masters „Visuelle Anthropologie“ an der Uni Göttingen und wird in Kooperation mit der Initiative Soziales Zentrum gezeigt, die in Göttingen die Vision eines ebensolchen in der alten JVA verfolgt. Im Anschluss ist Raum für Austausch mit der Filmemacherin, Protagonist*innen und Aktiven der Initiative. Der Eintritt ist frei!
Göttingen 2024, 80 Min., FSK: k.A.
Regie: Ronja Kästner
Donnerstag 10.10. um 20 Uhr
In Kooperation mit dem Lou Andreas-Salomé Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Göttingen e.V.
Psychoanalyse trifft Film
Nach einer kurzen Einführung schauen wir gemeinsam den Film, dem ein Kommentar von einem/r Psychoanalytiker:in folgt. Das Publikum ist eingeladen, sich in einem engagierten Gespräch die Wirkungen und den Sinn des Films miteinander zu erschließen, ausgehend von der eigenen Intuition. Diesmal:
Volver
„Ich fürchte die Begegnung mit der Vergangenheit, die zurückkehrt und mich mit meinem Leben konfrontiert“, heißt es im Tangolied, das Raimunda, die Hauptfigur in VOLVER, singt. Das Zurückkehren dunkler Familiengeheimnisse, die Suche nach Liebe, der Tod, Schuld und Trauer stehen thematisch im Mittelpunkt des Films und werden durch eine Geistergeschichte z.T. auch komödiantisch inszeniert. Wie tragfähig ist es, traumatische Erfahrungen zu „vergessen“ und wie wirkt es sich in den familiären Beziehungen aus? Wie können schmerzliche Erinnerungen ertragen werden und welche Rolle spielen dabei Bindungen und weibliche Solidarität? Mit dem Thema des Zurückkehrens bestimmter Beziehungserfahrungen über die Generationen hinweg, lädt der Film zu einer Perspektive auf die Ereignisse ein, wie sie auch psychoanalytisch und familiendynamisch eingenommen werden kann. Vorgestellt von Sabine Stein.
ES 2006, 121 Min., DF, FSK 12
Regie: Pedro Almodóvar Mit: Penélope Cruz, Carmen Maura
Dienstag 15.10. um 19 Uhr
In Kooperation mit KIBIS im Gesundheitszentrum Göttingen e.V.
Expedition Depression
Fünf junge Menschen auf außergewöhnlicher Reise: Jacqueline, Julia, Charis, Christoph und Christoph sind gemeinsam durch Deutschland unterwegs – auf den Spuren ihrer Depression. Sie besuchen eine Kinder- und Jugendpsychiatrie-Klinik, campieren auf Zeltplätzen, machen eine Alpenwanderung und erleben einen Sporttherapie-Tag. Sie haben sich aufgemacht zur EXPEDITION DEPRESSION. Fünf junge Erwachsene, eine Gemeinsamkeit. Ein Roadtrip, ein Miteinander. Der Film wurde produziert in Kooperation mit der Deutschen Depressionsliga e.V. und mit finanzieller Unterstützung des AOK-Bundesverbandes. Die Filmvorführung mit anschließender Talkrunde unter anderem mit Akteuren des Films, Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonen, soll dem Thema Depressionen Raum geben und möglichst viele Menschen erreichen.
Der Eintritt ist frei!
D 2023, 90 Min., FSK: k.A.
Regie: Michaela Kirst, Axel Schmidt
Donnerstag 17.10. um 19.30 Uhr
In Kooperation mit dem Abendgymnasium Göttingen
Pi
Das zurückgezogen lebende Mathematikgenie Max Cohen ist von der Vorstellung besessen, dass sich hinter dem Chaos der Welt eine geheime Ordnung verbirgt, die mit der mysteriösen Kreiszahl π zu tun hat. Mithilfe seines selbstgebauten Computers „Euklid“ versucht er, die Weltformel zu finden. Je tiefer er in den Sog von Pi gerät, desto mehr leidet er unter Anfällen, Halluzinationen und Paranoia. Dabei wird er von einer Sekte und skrupellosen Wall-Street-Haien verfolgt, denn, wer die Aktienkurse vorhersagen kann, beherrscht die Weltwirtschaft. Der zusehends paranoide Mathematiker gerät in eine Abwärtsspirale, in der die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit genauso schnell verschwimmen wie zwischen Genie und Wahnsinn.
Für eine weiterführende Diskussion im Anschluss an den Film stehen Prof. Dr. Stefan Halverscheid (Professor für Didaktik der Mathematik) vom Mathematischen Institut der Georg-August-Universität Göttingen und Studierende des Abendgymnasiums zur Verfügung.
USA 1998, 84 Min., DF, FSK 12
Regie: Darren Aronofsky Mit: Sean Gullette, Mark Margolis, Ben Shenkman, Ajay Naidu
Montag 21.10. um 20 Uhr
In Kooperation mit dem Literaturherbst Göttingen
Antje M. Warthorst: Walter Trier – Eine Würdigung des Kästner-Illustrators
Einst war er der populärste Chronist seiner Zeit. Heute kennen ihn die meisten nur noch dank Erich Kästner. Walter Trier war einer der größten Humoristen, den die Deutschen aus ihrem Reich vertrieben haben. Die zwanzig Titel, die er mit Kästner machte, sind nur ein Teil seines Werks. Antje M. Warthorst gilt als beste Kennerin der Arbeit von Trier und würdigt in der Favoritenpresse sein Gesamtwerk, das auch einige Bilder des aus dem englischen Exil heraus karikierten Personals des Dritten Reichs enthält (22 Lessons in Nazi-German, V for Victory). Im Gespräch mit Trier-Fan, Journalist und Autor Tobias Rüther holt sie Walter Trier aus dem Kästnerschatten und zeigt ihn auch als politisch denkenden Künstler.
Achtung: Karten gibt es nur über die Vorverkaufsstellen des Literaturherbstes bzw. online über Reservix!
Montag 21.10. um 19 Uhr
In Kooperation mit EPIZ – Entwicklungspolitisches Informationszentrum Göttingen
Patrol
Durch illegale Viehzucht werden große Teile des Regenwaldes in Nicaragua zerstört. Die fortschreitende Abholzung bedroht unwiederbringlich die beeindruckende Biodiversität mit über 1000 Tier- und Pflanzenarten und den Lebensraum der indigenen Familien. Die indigenen Rama und die afro-stämmigen Kriol durchkämmen gemeinsam mit Undercover-Journalist Christopher Jordan das Naturreservat „Indio Maíz“, um nach illegalen Siedlern zu suchen. Doch diese machen keinen Hehl daraus, dass sie kein Interesse haben, die Abholzung zu stoppen, denn die Nachfrage nach nicaraguanischem Rindfleisch ist groß, vor allem in den USA. Die Dokumentarfilmer Camilo de Castro Belli und Brad Allgood begleiten den Kampf der Ranger gegen das übermächtige Fleisch-Kartell, das seine Produkte profitabel in westliche Länder exportiert.
Im Anschluss bietet das EPIZ ein Publikumsgespräch an.
NIC/USA 2023, 83 Min., FSK: k.A. Original (kreol./engl./span.) mit dt. UT
Regie: Camilo de Castro Belli, Brad Allgood
Donnerstag 24.10. um 19.30 Uhr